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Fitheach mcLeglean
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 54
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Verfasst am: 17.08.2006 17:25 Titel: |
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Deshalb heißt's ja auch LARP - Live Action Role Play...
Rollenspiel ist eben nicht nur Schauspiel, sondern auch Werte...
Sonst würde es ja auch Laientheater heißen, oder? |
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Moe der Bauer
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 128 Wohnort: Wien, 20.
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Verfasst am: 17.08.2006 17:55 Titel: |
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Nein, eher "Gutes Rollenspiel", falls sowas noch in Österreich gefragt sein sollte....
Aber hast recht, als Bauer oder bekennender DKWDDK-Spieler kann ich wirklich nicht nachvollziehen, dass bei euch Punkte und sowas wirklich so eine große Rolle spielen... |
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Lady Godiva
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 424
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Verfasst am: 17.08.2006 19:29 Titel: |
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Zitat: | Sonst würde es ja auch Laientheater heißen, oder? |
Gut, dann werde ich mich hinkünftig als Laienschauspieler bezeichnen. Genießen sowieso einen besseren Ruf als Liver, samma ehrlich
Zitat: | Nein, eher "Gutes Rollenspiel", falls sowas noch in Österreich gefragt sein sollte....
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Richtig! Aber dann kriegt man gleich von allen gesagt, daß man sich doch nicht anmaßen kann, über gutes oder schlechtes Rollenspiel zu urteilen, und blabla. Gut ist ein Rollenspieler, den ich gern auf einem Live sehe, so schaut's aus. Äh, und leider ist diese Art von gutem Rollenspiel hierzulande überhaupt nicht gefragt. Also, außer bei ganz wenigen.
Moe, wenn du ganz viel Zeit hast kannst du dir ja mal der Länge und der Breite nach erklären lassen, warum es auf gar keinen Fall und unter keinen möglichen Umständen funktionieren kann, ohne Punkte zu spielen. Aber nur, wenn du dir wirklich Kopfschmerzen holen willst... _________________ In that vast shadow once of yore
Fingolfin stood: his shield he bore
with field of heaven's blue and star
of crystal shining pale afar.
("Lay of Leithian" Part XII)
Ceterum censeo Pannésamt esse delendam... |
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Moe der Bauer
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 128 Wohnort: Wien, 20.
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Verfasst am: 17.08.2006 23:31 Titel: |
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Nö, in dem Fall lese ich das LARPWiki oder mach nen eigenen Con |
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Downey
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 226 Wohnort: wien
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Verfasst am: 18.08.2006 06:10 Titel: |
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ich hab viel zeit und es würd mich brennend interessieren warums bei uns nicht möglich ist.(ausser auf lives im kleinen rahmen wo sich jeder seit jahren kennt) _________________ -DIPLOMATISCHES KORPS KYMBRIA-
Wir machen den Weg frei! |
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Fitheach mcLeglean
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 54
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Verfasst am: 18.08.2006 12:04 Titel: |
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Kurzfassung: weil per Defintion Regeln zu unserem Hobby dazugehören. Man mag sie vielleicht (teilweise) nicht mögen, aber sie gehören dazu. Auch ich empfinde übrigens den schauspielerischen Aspekt als wichtiger, aber es steht mir nicht zu, die Gewichtung zu bestimmen. Und ich versuche mir nicht die Arroganz herauszunehmen, über "gutes Rollenspiel" zu entscheiden. Wichtig ist, daß es Spaß macht. Aber per Definition ist ein reiner Schauspieler ohne Regeln eben kein Rollenspieler.
Warum es nicht funktioniert, ist relativ einfach: Rätsel- und Problemlösen gehört für SCs eben auch dazu. D.h. man muß gewissen Beschränkungen auferlegt bekommen (oder sich selbst auferlegen), sonst kann es keine Herausforderungen geben. Ob ich diese jetzt in Punkte fasse oder einfach beschreibe ist im Prinzip völlig egal.
Ich glaube auch, daß viele Dkwddk-Spieler in Wirklichkeit auch Regeln haben, sie nennen sie nur anders und es kommen keine Zahlen vor.
Des Weiteren ist es einfach eine Frage der Fairness, allen die gleichen Grundchancen zu geben, und das geht nun einmal am leichtesten und objektivsten mit Regeln und Punkten.
Und als Letztes gehört die Entwicklung des Charakters (sowohl von der Persönlichkeit, als auch von den Fähigkeiten) eben auch zum Rollenspiel. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß ältere Charaktere eben viel mehr Persönlichkeit besitzen als frisch gebaute (meist). So kann man sich auch etwas "erarbeiten" (aber eben nur, wenn auch die Fähigkeiten irgendwie sich weiterentwickeln). Man kann das auch unter dem Aspekt des Erfolgserlebnisses sehen.
Zum Schluß ein paar Besipiele:
"Fall um wenns grad schön ist"...wo ist denn da das Erfolgserlebnis? Eine schöne Szene ist das Wichtigste, aber sowas bietet eben keine Herausforderung in dem Sinn, da ja niemand objektiv feststellen kann, ob es "geshafft" ist oder nicht.
Die "5000 Jahre alte Sidhe aus Mag Tuired" ist seltsamerweise mir erst von Seiten einer Regelgegnerin als SC vorgeschlagen worden. Auch kam von da die Kritik, daß man ja den Charakter, wie man sich ihn vorstelle, nicht bauen könne (zu wenig Punkte). Klar, Götter sollten auch keine SCs sein!
Also abschließend: Klar ist es im Endeffekt egal, wie die Regeln aussehen, und ob nun Magic Items XP kosten sollten (und ich wurde gefragt, wie ich mir das denn vorstelle, deshalb die Rechnung oben) oder nicht ist nicht essentiell. Für mich wäre es eben fairer, aber ich kann natürlich auch einfach frei entscheiden als SL, was ich zulasse, was nicht.
Nur: Regeln gehören in irgendeiner Form zum Hobby, ohne sie fehlt ein Teil, will man mehr sein, als nur Dekoelfe am Lagerfeuer. |
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Downey
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 226 Wohnort: wien
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Verfasst am: 18.08.2006 12:50 Titel: |
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naja überzeugt hast mich damit nicht. _________________ -DIPLOMATISCHES KORPS KYMBRIA-
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Chris
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 6
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Verfasst am: 18.08.2006 13:00 Titel: |
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Zitat: | Fitheach mcLeglean: Aber per Definition ist ein reiner Schauspieler ohne Regeln eben kein Rollenspieler. |
per welcher definition??? im schauspiel gibt es genauso regeln, das ganze leben besteht aus regeln. ein schauspieler kann genauso rollenspieler sein, ein rollenspieler ist kein schauspieler (nicht ohne ausbildung). Ein Schauspieler definiert sich über die kontrolle seiner sprache und seiner bewegung und das vermögen diese gezielt einzusetzen, egal welcher schauspiellehre er folgt.
Zitat: | Fitheach mcLeglean:"Fall um wenns grad schön ist"...wo ist denn da das Erfolgserlebnis? Eine schöne Szene ist das Wichtigste, aber sowas bietet eben keine Herausforderung in dem Sinn, da ja niemand objektiv feststellen kann, ob es "geshafft" ist oder nicht. |
Die herausforderung wäre für mich schön umzufallen, zu sterben, eine schöne Szene zu liefern. ob ich mit meinem latexschwert schnell genug den anderen zu boden prügeln kann ist mir da egal. wenn mir die objektive Bewertung meines kämpferischen Könnens wichtig ist muss ich Wettkampffechten oder dergleichen. |
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Downey
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 226 Wohnort: wien
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Verfasst am: 18.08.2006 13:12 Titel: |
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ausserdem gibt einem die Opferregel schöne möglichkeiten des sterbens und des rollenspiels.vorraussetzung ist natürlich dass alle sc/nsc das nicht ausnutzen um unsterblichsuperhero zu sein.
wenn ich genau darüber nachdenke hast du recht peter,in österreich wird sowas nie funktionieren.dafür gibts bei uns zuviele leute die ihren charakter nur durch fertigkeiten und livetage definieren und zuwenige die auf ein spiel fahren um ihren charakter darzustellen _________________ -DIPLOMATISCHES KORPS KYMBRIA-
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Moe der Bauer
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 128 Wohnort: Wien, 20.
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Verfasst am: 18.08.2006 13:25 Titel: |
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Ich finde Regeln unwichtig und halte Fertigkeiten nicht für eine Vorraussetzung dafür, eine Rolle zu spielen.
Und bei DKWDDK gibt es tatsächlich ein paar Regeln. Es geht darum, den Spielern eine eigene Aktion glaubhaft (d.h. durch "gute" Darstellung) zu vermitteln. Es kommt also nicht darauf an, dass man sich sklavisch an eine durch ein Regelwerk vorgeschriebene Prozedur hält (z.B. beim Zaubern), sondern Hauptsache die Mitspieler verstehen, was man da gerade tut und kaufen es einem ab. Dinge, die man real nicht darstellen kann, sollte man nach Möglichkeit nicht tun (z.B. den Zauberspruch "Burgen verstecken").
Die Abgrenzung zu Punkteregeln und zum DKWDK ist oft nicht ganz klar.
Der Grundsatz "Fertigkeiten müssen glaubwürdig dargestellt werden" gilt ja auch für die meisten Punkteregeln. Die Abgrenzung zu den Punkteregeln ist, daß alleine die Darstellung beim DKWDDK bereits ausreicht und man nicht noch zusätzliche Beschränkung durch einen Punktwert erhält. Die Abgrenzung vom DKWDK besteht darin, daß auch Fertigkeiten benutzt werden können, die der Spieler nicht tatsächlich hat, aber glaubhaft simulieren kann.
Einem Charakter steht jede Fertigkeit zur Verfügung, die der Spieler durch Schauspielerei und Showeffekte glaubhaft simulieren kann. Selbstbeschränkung, weil der Charakter ggf. weniger kann, als der Spieler darstellen könnte ist dabei unbenommen.
Hier ist der wichtige Grundsatz "Weniger ist oftmals mehr" gefragt. Man will ja "miteinander" spielen, das heisst jemand, der alles kann mag zwar alleine den Plot lösen, aber er hat dann niemanden, mit dem er diese Freude teilen kann.
Um das etwas zu erklären, hier eine Situation wie sie mit drei verschiedenen Spielphilosophien aussieht: Ein Tor einrennen.
Punktespiel: Das Tor hält eine bestimmte Menge Schaden in Punkten aus, wenn die Spieler genügend Schaden mit Geschützen oder Rammböcken (die ebenfalls eine bestimmte Menge Schaden in Punkten verursachen) angerichtet haben, verkündet die Spielleitung dass das Tor kaputt ist, und es wird geöffnet.
DKWDDK: Die Spieler attackieren das Tor mit Geschützen und Rammböcken. Wenn eine Spielleitung findet es wäre nun genügend Schaden angerichtet, erklärt sie dass das Tor kaputt ist, und es wird geöffnet.
Anderes Beispiel:
Waffen machen soviel Schaden, wie das Gegenüber glaubt, dass sie Schaden machen. Ein Baumstamm oder eine zweihändig geführte Waffe (großer Hammer, Axt, etc.) machen also (wenn das Gegenüber vernünftig ist) automatisch mehr Schaden, die extrem störenden Schadensansagen "2, 2, 2, 2, 2, ..." oder Zusätze wie "heilig, heilig, heilig, heilig" des Waffenführenden entfallen.
DKWDDKler lassen sich im Kampf umfallen, wenn sie glauben dass es Zeit dafür ist - nicht früher und nicht später. Das kann z.B. nach dem ersten Schlag mit einem zweihändigen Hammer sein - ein punktebasierter Spieler hätte hier wahrscheinlich noch 10 Rüstungspunkte und 6 Kämpferschutzpunkte. DKWDDKlern wird daher eine gewisse Willkür und Tendenz zum Schummeln vorgeworfen. Außerdem gibt es nach DKWDDK keine Beschränkungen bei den Fähigkeiten durch Punktekontingente. Theoretisch wäre eine "eierlegende Wollmilchsau" denkbar, die von Kämpfen über Magie bis Alchemie alles kann.
Hier sind die Spieler gefragt, auf dem Teppich zu bleiben und sich freiwillig einzuschränken. Die größeren Freiheiten bei der Charakterwahl und dem Spiel bedürfen einer größeren Verantwortung und Selbstbeherrschung.
Es ist klar, daß bei einer punktelosen Regelphilosophie gleiche Aktionen nicht unbedingt gleiche Ergebnisse zeitigen. Der eine denkt sich womöglich "Klinge kann nix gegen Platte" und nimmt beliebig viele Schläge mit dem Schwert auf seinen Küraß hin (die Wucht dabei hoffentlich ausspielend), fällt aber beim ersten Treffer mit dem Rabenschnabel oder Luzerner Hammer um. Der andere denkt sich "irgendwann ist auch die Platte durch" und fällt beim fünften Schwerttreffer, glaubt aber, die gleiche Schutzwirkung auch bei Waffen ansetzen zu können, die realistisch gesehen panzerbrechend wären.
Diese Abweichungen sind prinzipbedingt und nicht schlimm. Wichtig ist dabei nur, daß man sich auf der einen Seite von der Erwartungshaltung trennt, eine eigene Spielaktion müsse irgendeine bestimmte Folge haben und auf der anderen Seite jede fremde Spielaktion mit irgendeiner Reaktion honoriert.
Dem Angreifer wird in der Regel egal sein, ob man ohnmächtig wird und dich verarzten läßt oder ob man tot umfällt, solange sein Angriff irgendeine Wirkung hatte und man ihn nicht rundheraus ignoriert.
Entgegen allen Unkenrufen von Punktespielern (siehe Abschnitt Probleme) funktioniert DKWDDK meist gut. Dabei ist zum Teil umstritten, ob die Regelphilosophie im Spiel die Selbstbeschränkung der Spieler bewirkt oder ob es einfach nur so ist, daß DKWDDK insgesamt eher die passenden Spieler anzieht und PowerGamer einfach mangels Interesse fortbleiben.
Jedenfalls hängt das Gelingen eines DKWDDK-Spiels sehr davon ab, wie verantwortungsvoll die Spieler sind. Wichtig ist auch, dass das PowerLevel der Spieler angeglichen ist. |
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Lady Godiva
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 424
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Verfasst am: 18.08.2006 16:49 Titel: |
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Ach, seufz, muß ich mich wieder unbeliebt machen
Zitat: | Kurzfassung: weil per Defintion Regeln zu unserem Hobby dazugehören. Man mag sie vielleicht (teilweise) nicht mögen, aber sie gehören dazu. |
Es kommt darauf an, wie Regeln definiert sind. Regeln wie "du kannst nicht alles können" sind beim DKWDDK sehr wohl zu finden, aber diese Leitsätze basieren einfach auf gesundem Menschenverstand und nicht auf ein paar Kilo Papier. Also einfach "wie stelle ich Fähigkeiten am besten dar ohne dabei Kollateralschäden zu verursachen". Regeln wie "Ich hab Feuermachen 5" sind fürs Tisch"rollenspiel" notwendig, man kann ja nicht in echt den Wohnzimmertisch abfackeln, aber am Live ein bißchen mit dem Feuerstein klacken um Stimmung zu machen ist doch kein Aufwand (ich sage hier nicht, daß mans damit auch anzünden soll, es geht ja nur ums Darstellen). Also derartige Regelungen sind im Live völlig hinfällig (in diesem Fall beziehe ich mich aufs Drachenfestregelwerk, wo es angeblich diese Fähigkeit zu kaufen gab). Beim Kämpfen kann mir niemand erzählen, inmitten des größten Kampfgetümmels noch genau nachrechnen zu können, wieviele Ausweich- und Rüstungspunkte noch da sind, also irgendwie ists doch da eh immer ein Pi mal Daumen! Mal abgesehen von der scheußlichen Unsitte mit diesem "3 magischheilig"-Gebrülle...
Zitat: | Und ich versuche mir nicht die Arroganz herauszunehmen, über "gutes Rollenspiel" zu entscheiden. |
Ich glaube, mittlerweile hat jeder begriffen, daß dieses "gute Rollenspiel" gar kein objektiver Begriff sein kann, sondern ein sehr persönlicher Eindruck ist - es gibt mindestens so viele Ansichten, was gut ist, wie es Liver gibt. Wahrscheinlich noch ein paar mehr. Mit Arroganz hat das genau gar nichts zu tun. Aber wir können ja auch euphemisieren und sagen "ein sympathischer Spielstil" oder was weiß ich für ein Blabla. Das ist das Problem: daß viele Liver die Dinge viel zu ernst nehmen und sich gleich persönlich angegriffen fühlen. "Der sagt, ich spiele nicht gut, na mit dem spiele ich auf keinem Live mehr, der soll sich eine andere Sandkiste suchen," etc.
Zitat: | D.h. man muß gewissen Beschränkungen auferlegt bekommen (oder sich selbst auferlegen), sonst kann es keine Herausforderungen geben. |
Das bestreitet ja auch niemand! Beim DKWDDK ist es einfach so, daß die Spieler sich freiwillig überlegen, was der Charakter logischerweise kann und nicht kann, die brauchen keinen, der ihnen den Deckel draufhält damit sie nicht übermächtig werden. Man spielt halt einmal einen erfahrenen Kämpfer, der schon mehr kann, dann wieder den Abenteurer, der sich grade freut, sein erstes Abenteuer glücklich überstanden zu haben, der Reiz liegt in der Abwechslung und darin, die gespielten Charaktere durch Erfahrung weiterzuentwickeln.
Zitat: | Des Weiteren ist es einfach eine Frage der Fairness, allen die gleichen Grundchancen zu geben, und das geht nun einmal am leichtesten und objektivsten mit Regeln und Punkten.
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Das ist der größte Nachteil. Nur weil ich einen neuen Charakter ausprobieren will, soll ich nichts können? Wieso? Werde ich bestraft, daß ich nicht gefälligst meinen alten Char hochzüchte? Schließlich sind ja auf den meisten Lives erfahrene Charaktere in der Überzahl, da wäre es doch eigentlich fairer, alle am gleichen Level in dieses Live zu schicken. Oder soll man sich die Livetage erkaufen? Werden die auch bald bei ebay verscherbelt? Äh, sorry, den Versuch gabs ja tatsächlich schon mal. Hat auch geklappt... Und was ist eigentlich, wenn ich mit einem Char gar keine weiteren Punkte mehr brauchen kann, weil er so ist, wie ich ihn logischerweise als richtig empfinde? Habe ich dann nicht auch die Pflicht, gefälligst die Regeln zu befolgen und weitere, vielleicht für mich ganz sinnlose Fähigkeiten zu kaufen? Irgendwie wirds jetzt gerade irr...
Zitat: | Nur: Regeln gehören in irgendeiner Form zum Hobby, ohne sie fehlt ein Teil, will man mehr sein, als nur Dekoelfe am Lagerfeuer. |
Komisch, die lebensechtesten "Helden" hab ich bisher immer auf Lives erlebt, die nach DKWDDK gingen. Da waren Zwerge noch echte Zwerge, kriegten sich mit echten Elfen in die Haare (davon waren sehr viele vorhanden, die Haare meine ich ), da taumelten die Krieger schon mal angeschlagen in die Arme der Marketenderin und marschierten die Landsknechte singend direkt aus der Taverne in den Kampf. Und niemandem ging es nur ums Gewinnenwollen, weil ich hab ja immerhin schon fünfhundert Livetage, und gegen mein +5 klingenbrechend mit integriertem Airbag kommt man auch nicht an, und überhaupt... Also soweit dazu, daß man ohne Punkte keinen lebensechten Charakter spielen könnte. Und das ganze vollkommen ohne OT-Kommentare, aber das versteht sich ja von selbst.
Außerdem, es geht hier ja dezidiert um Notwendigkeit und Umfang von Live-Regelwerken, und nicht um die Wertigkeit der Regeln und Richtlinien im menschlichen Leben an sich (deren Existenz und Nutzen ja wohl keiner bestreitet). Das wäre dann doch etwas zu philosophielastig für diesen Thread. _________________ In that vast shadow once of yore
Fingolfin stood: his shield he bore
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of crystal shining pale afar.
("Lay of Leithian" Part XII)
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DuenneLuft
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 24
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Verfasst am: 18.08.2006 17:38 Titel: |
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Ich habe in kleiner Runde durchaus schon regellose Spiele gehabt, da gings dann darum, den Charakter einfach glaubwürdig zu spielen und wenn da 'ne Profikillerin ist, dann dürfen bei der durchaus reales Wissen und Physik zum Einsatz kommen, eine großfläche Brandschatzung, bzw. ein zu erfolgender Angriff mit mehreren Gegnern wurde da halt dann mündlich beschreiben, also erzählt, was sehr interessant und auch unterhaltsam sein kann.
Irgendwann die Stimme aus dem Hintergrund: "Sag' mal, was für'n Job hast denn du wirklich?" und wir sind vor Gelächter niedegebrochen.
(Störte trotzdem niemanden und auch nicht den Handlungsablauf)
Da hat niemand verloren, denn beim nächsten Spiel haben sich die "Toten" andere Charaktere gesucht und mit etwas Phantasie und Kreativität dann ihrerseits obenauf. Oder die eine Hälfte hat für die anderen jeweils NSC gemacht, damit alle abwechselnd spielen konnten.
Dann gab's da noch Szenen, die rein um die Umsetzbarkeit gespielt wurden, zB. wenn gepaßt: Visionen für einen oder mehrere Spieler, wo man sich rollentechnisch und Ambientemäßig ausgetobt hat und die anderen einfach in Ruhe zugesehen haben. (Applaus gab's oft)
Da gab's eine Vielzahl von großartigen Spielen ohne Regeln, die gerade deswegen noch viel besser funktioniert haben. Im kleinen Kreis mit Leuten, die sich der Grenzen bewußt sind, funktioniert das besser, vor allem, wenn jeder den anderen kennt. |
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Delayar
Anmeldungsdatum: 22.02.2006 Beiträge: 7
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Verfasst am: 20.08.2006 13:42 Titel: |
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Also, ich wollte mich da eigentlich nicht einmischen, aber da ich letztens mit Fitheach länger am Telefon darüber gesprochen habe, sag ichs auch hier nochmal:
Ich finde die Diskussion, was jetzt die bessere Art des Rollenspiels sein, also DKWDDK oder Punkteregeln, für überflüssig.
Nicht, weil ich der Meinung bin, dass nicht ein gewisser Austausch gut ist, aber IMHO gibts nun mal kein besser und schlechter. Die einen mögen lieber das eine, die anderen lieber das andere.
Ist halt so wie darüber zu diskutieren, ob Schnitzel oder Schweinsbraten das bessere Essen ist.
Ich finde es wichtig, das man halt auch das jeweils andere toleriert. Wenn ichs nicht will, muss ich ja nicht hinfahren. Und wenn ich doch hinfahre, habe ich halt die Regelphilosophie zu respektieren und mich daran zu halten.
Auf einem Life nach Codex kann ich halt keinen Charakter spielen, der (provokant formuliert) kann, was ich mir halt grad vorstelle.
Und umgekehrt kann ich auf einem DKWDDK-Spiel nicht sagen "Ha, es gibt eh keine Hitpoints, also fall ich erst um, wenn ich alle Gegner im Alleingang umgemetzelt habe."
Und natürlich sind gutes und schlechtes Rollenspiel subjektive Kategorien, die jeder anders empfindet.
Die Frage ist in weiterer Folge vielmehr: Wie gehe ich damit um, wenn mir das Spiel einer bestimmten Person nicht gefällt?
Ich würde zumindest nicht jemanden öffentlich dafür kritisieren, dass er/sie schlecht spielt.
Hinzu kommt natürlich auch das bei manchen Rollen oft auch die Vorstellungen auseinandergehen, wie die ganau zu sein haben.
(besonders bei Elfen scheint dies immer wieder der Fall zu sein.)
Da ist dan "gut" oder "schlecht" halt doppelt subjektiv.
In einer optimalen Welt spielt man halt nur mit den Leuten, die die gleichen Vorstellungen haben.
In der realen Welt heißt das, dass man ein Life zu dritt oder zu viert macht.
Also muss man sich zwangsläufig darauf einlassen, mit Leuten zu spielen die andere Vorstellungen von gutem Rollenspiel haben.
Also das Fazit des langen Posts: last einander Leben, auch wenn euch nicht so gefällt, wie jemand anderer eine bestimmte Rolle anlegt und spielt.
Und respektiert auch die verschiedenen Regelphilosophien.
Das bedeutet auch, das die Diskussion um die XP-Kosten für magische Artefakte halt für leidenschaftliche DKWDDK-Spieler uninteressant ist.
Na gut, lästert nicht darüber, wenns euch stört, ignoriert die Diskussion.
Für Punktespieler ist sie vielleicht interessant.
mfG
Markus
P.S.: Ich selbst war noch nie auf einem DKWDDK-Spiel, und ich stehe dem auch eher skeptisch gegenüber. Aber das ist meine subjektive Meinung, die eben nicht auf eigenem Erfahren passiern.
P.P.S.: Rollenspieldefinitionen gibt es wie Sand am Meer, nicht alle (ich hab kurz gegoogelt: Definition LARP) beziehen Regeln per se mit ein. |
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Moe der Bauer
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 128 Wohnort: Wien, 20.
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Verfasst am: 20.08.2006 20:21 Titel: |
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Delayar hat Folgendes geschrieben: |
Ich finde die Diskussion, was jetzt die bessere Art des Rollenspiels sein, also DKWDDK oder Punkteregeln, für überflüssig. |
Wir nicht, aber danke für deinen Einwurf |
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Lady Godiva
Anmeldungsdatum: 13.02.2006 Beiträge: 424
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Verfasst am: 20.08.2006 21:00 Titel: |
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Zitat: | Ich finde die Diskussion, was jetzt die bessere Art des Rollenspiels sein, also DKWDDK oder Punkteregeln, für überflüssig.
Nicht, weil ich der Meinung bin, dass nicht ein gewisser Austausch gut ist, aber IMHO gibts nun mal kein besser und schlechter. Die einen mögen lieber das eine, die anderen lieber das andere.
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Ich weiß ohnehin, daß sich keiner von uns überzeugen lassen will, also diskutiere ich eher um des Diskutierens Willen. Ich habe beide Systeme ausprobiert, und ich will niemanden überzeugen zu "konvertieren" sondern klarmachen, daß DKWDDK sehr wohl funktioniert - was ja von Regelwerks-Anhängern, die noch nie DKWDDK probiert haben, aufs Vehementeste bestritten wird.
Zitat: | Die Frage ist in weiterer Folge vielmehr: Wie gehe ich damit um, wenn mir das Spiel einer bestimmten Person nicht gefällt?
Ich würde zumindest nicht jemanden öffentlich dafür kritisieren, dass er/sie schlecht spielt. |
Öffentliche Kritik ist das Allerletzte, was auf einem Live vorkommen sollte (außer es geht um Gefährdung oder ähnliches), aber wie schon gesagt, Liverollenspiel ist ein Hobby, das ein vergleichsweises Übermaß an Toleranz erfordert. Es ist aber auch der Grat sehr schmal zwischen "der spielt halt, wies ihm gefällt" und "der spielt so, daß es andere in ihrem Spiel stört". Dieser Punkt ist nämlich auch sehr wichtig, im Idealfall sollte man ja füreinander und nicht gegeneinander spielen.
Zitat: | In einer optimalen Welt spielt man halt nur mit den Leuten, die die gleichen Vorstellungen haben.
In der realen Welt heißt das, dass man ein Life zu dritt oder zu viert macht.
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Äh - nein. Gleiche Vorstellungen sind langweilig, weil man keine neuen Ideen kriegt, deshalb bevorzuge ich ein Spiel mit ähnlichen Vorstellungen. Und da ist man definitiv nicht zu viert, sondern zumindest schon mal zu vierzigst. Gesetzt den Fall, man macht sich die Mühe und fragt sich zu den richtigen Leuten durch. Das Finden der Gleichgesinnten ist nämlich eigentlich das größte Problem hierzulande. _________________ In that vast shadow once of yore
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("Lay of Leithian" Part XII)
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